Kein Vertreter des Tierkreises denkt so viel über die Liebe nach und sehnt sich so sehr nach Harmonie wie die Waage. Dem Frieden zuliebe tut sie fast alles und es braucht schon sehr viel, bis ihr der Geduldsfaden reißt. Am ehesten bringt es der Widder mit seiner angeborenen Lust zum Streiten fertig, die Waage auch einmal zu einer stürmischen Szene zu bewegen.
Zwischen den beiden Zeichen besteht, wie bei einem Magneten, entweder eine Anziehung oder eine Ablehnung. Letztere beruht auf ihrer Unterschiedlichkeit: Die Waage ist du-orientiert, abwartend, geduldig und sucht Verständnis. Der Widder ist ichhaft, expansiv, dynamisch, bevormundend und will vor allem Sex.
Die Anziehung beruht darauf, dass es der wenig entscheidungsfreudigen Waage wie ein glattes Wunder dünkt, dass der spontane Widder bei Entscheidungen nicht lange herumfackelt: Endlich ist da jemand, der ihr die quälenden Zweifel abnehmen kann! Der Widder wiederum findet in der Waage all das, was ihm fehlt: Geduld, Stimmigkeit, die Fähigkeit, in sich ruhen zu können, und Entspannung.
Ob nun das eine oder andere überwiegt – die Anziehung oder die Abneigung –, hängt von der Intensität der Liebesgefühle ab. Je größer, frischer und umfassender die Liebe ist, umso eher können die Gegensätze als fruchtbare Ergänzung des jeweils anderen geschätzt werden.