Das Steinbock-Portrait


von Star-Astrologe Erich Bauer


Steinbock: Der Erhabene

Steinbockgeborene lernen schon als Kinder, ihre Gefühle zu kontrollieren. Hinter dieser Tatsache steckt letzten Endes ein erhabenes Ziel, nämlich zu überleben – und das nicht als ein Wesen, das nur seiner persönlichen Selbstverwirklichung nachhängt. Aus der Perspektive des Zeichens Steinbock gilt das Einzelne wenig, so wie auch beim Blick vom Berg das Einzelne unbedeutend wird. Aus seiner Sicht ist gerade derjenige egoistisch, der seinen Gefühlen, Trieben und Wünschen folgt und nicht das Wohlergehen aller wahrnimmt. Der Steinbock leistet einen persönlichen Verzicht für einen größeren, umfassenderen Gewinn. Er hat immer das Zusammenleben aller im Blick, die Gemeinschaft, die Gesellschaft, die Menschheit – das Leben „als Ganzes“. Wenn das alle machen würden …! Ein typischer Steinbock hat diesen Satz intus. Er ist der Kern seiner Steinbockphilosophie.



Steinbock und Beruf

Steinbock ist ein Erdzeichen. Es verweist auf Materie, Stofflichkeit und Konkretisierung. Steinbockbetonte Menschen arbeiten daher gerne sachbetont oder handwerklich. In besonderer Weise sind sie an der Natur und der Mechanik von Dingen interessiert (Landwirt, Dreher, Automechaniker, Elektriker, Ingenieure, Techniker). Dieses Wissen um die Gesetzmäßigkeit von Dingen lässt sich auch auf den menschlichen Körper übertragen: Steinböcke sind gute Masseure, Körpertherapeuten (Feldenkrais-Methode), Chiropraktiker und Orthopäden. Das Zeichen Steinbock verleiht Ehrgeiz und Ausdauer. Den Berg zu erklimmen, über den anderen zu stehen, dem Himmel nahe: das ist steinböckische Philosophie. Dafür braucht es Ehrgeiz und Hartnäckigkeit, und diese Tugenden gehören sozusagen zur Grundausrüstung steinbockbetonter Menschen. Der Führer Mao Tse-tung (Sonne im Steinbock) verordnete seiner Armee den berühmten „langen Marsch nach Norden“. Auch das ist steinböckisches Ideengut. Des Weiteren handhaben steinbockbetonte Individuen menschliche Bedürfnisse gerne distanziert, sozusagen aus der Ferne. Sie führen daher gerne Berufe aus, bei denen sie vom Schreibtisch aus Anweisungen und Antworten geben, organisieren, verwalten, zusammenbringen, lenken und regieren können. Ihre Fähigkeit, bestens auch mit sich selbst zurechtzukommen, prädestiniert steinbockbetonte Menschen wiederum für solche Berufe, bei denen man allein arbeiten muss, beispielsweise als Landwirt auf einem Einsiedlerhof, Bergbauer, Forscher in der Antarktis, Astronom, Wachpersonal, Nachtwächter, Leuchtturmwächter, Wetterbeobachter. Ihre Genügsamkeit ist noch zu erwähnen. Diese verhilft zu einem einfachen, aber durchaus erfüllten Leben. Steinbockbetonte Menschen werden daher Schuster, die ihre Lederwaren noch mit der Hand gerben. Sie werden Bio-Bauern, die aus Überzeugung ökologisch anbauen. Und sie werden „Aussteiger“, die von ihren eigenen Produkten leben. Vielleicht sind Steinböcke die einzigen, die mit dem, was sie haben, glücklich sind: weil sie genügsam sind und gerne hart arbeiten.

Steinbock und Geld

Es gibt sehr reiche Steinböcke (wenigstens zwei Namen aus der Geschichte: Onassis und Dr. Oetker). Und es gibt sicher auch arme Steinböcke. Aber bestimmt gibt es keine Bettler unter ihnen. Warum? Weil ein Steinbock weiß, dass man für sein Geld arbeiten muss. Nach dieser Einstellung richtet er sein Leben von Kindesbeinen an. Kein anderes Sternzeichen ist so konsequent darin, einem Plan zu folgen, der ihn anständig leben lässt. Er entscheidet sich dann auch für solche Tätigkeiten, die ihm möglichst große finanzielle Sicherheit versprechen, wird Staatsbediensteter, Angestellter im öffentlichen Dienst oder Lehrer. Damit ist die Rente sicher. Hinzu kommt eine andere Tugend: Steinböcke können sparen. Kein anderes Sternzeichen schaut so genau auf das Verhältnis von Leistung bzw. Angebot und Kosten. Nie kauft ein Steinbock etwas, was anderswo billiger ist. Er spart im Grunde auch immer für „später“. Im Alter will er sich etwas gönnen.



Alle lieben Steinböcke für

Zuverlässigkeit. Mit ihm, einem Steinbock, erlebt man keine Enttäuschungen. Er hält seine Verabredungen und Versprechen ein. Das ist hundertprozentig sicher. Das soll jetzt aber den nicht den Eindruck erwecken, ein Steinbock sei immer für einen da. So wie er seine Ausgaben für sich selbst auf ein Minimum herunterschraubt, so verhält es sich auch anderen gegenüber.

Was braucht ein Skorpion zum Glücklichsein?

Ein Steinbock freut sich wie ein Schneekönig, wenn er bemerkt, dass man an ihn denkt, ihm zum Beispiel ein Geschenk macht und damit nicht bis Weihnachten oder bis zu seinem Geburtstag wartet, Tage, die ohnehin ganz nahe beieinander liegen. Aber auch ein überraschender Anruf, der keinen anderen Grund hat als den, seine Zuneigung zu bekunden, bringt ihn – für seine Verhältnisse – schier aus dem Häuschen. Natürlich zeigt er seine Freude nicht ungeschminkt. Aber wer ihn kennt, liest sie an seinen strahlenden Augen ab. Von einer Frau, auf die er sich einlässt, erwartet der Steinbockmann, dass sie gut und einfach kocht, und wenn dann das Eisbein auch noch als Sonderangebot zu kaufen war, ist er beglückt. Sie, die Steinbockfrau, wiederum ist zufrieden, wenn ihr (zukünftiger) Mann Erfolge und gute Kontakte mit nach Hause bringt und sie dann und wann in ein gemütliches Lokal entführt. Grundsätzlich schwärmen beide – Steinbockmann und -frau – zwar in den höchsten Tönen für ganz einfache Kost, aber hin und wieder ist auch beim Essen ein Gipfelerlebnis fällig. Sparsamkeit lieben sie, die Steinböcke – sehr sogar –, aber die Qualität darf darunter auf gar keinen Fall leiden. Zumeist sind sie absolute Feinschmecker und wissen ganz genau, wo das beste Fleisch, das frischeste Gemüse und der edelste Wein zu bekommen sind. Luxus – ist das überhaupt ein Thema für einen waschechten Steinbock? Schon! Man gönnt ihn sich – und spricht nicht darüber. Wer hart und erfolgreich arbeitet, kann sie sich schließlich guten Gewissens gönnen, die Edelstücke aus begnadeter Designerhand. Was das Outfit betrifft, macht man den Steinböcken mit Puristen die größte Freude. Strenge Noblesse bei Material, Schnitt und Farbe stehen ganz oben auf ihrer Favoritenliste – und bloß kein schräger Firlefanz oder irgendwelche Knalleffekte! Beliebt bei Steinböcken sind auch stets praktische und einfache Dinge, vom Batterie-Gasanzünder über ein stabiles Austernmesser bis zur elektrischen Parmesanreibe. Zudem stehen sie auf Kunst, die man in die Wohnung hängen kann, und bequeme Möbel, die aber nicht protzig sein dürfen. Der Steinbock liebt seine Familie. Selbst wenn er mehr gelitten als gelacht hat – er hängt an ihr. Von seinem (potenziellen) Partner erwartet er das gleiche. Negative Bemerkungen über seinen Vater, seine Mutter oder seine Geschwister sollte man also tunlichst unterlassen, wenn man einen Steinbock verführen will. Zum Schluss in diesem Zusammenhang noch ein paar Worte zu seinem Humor. Er lacht gern, der ernste Geselle, erzählt liebend gern Anekdoten und schätzt Menschen, die gute Witze erzählen können. Aber eines mag er selten bis gar nicht: dass man über ihn lacht, egal, aus welchem Grund.

Zum Abschluss dieses Themas noch allerlei und bunt gemischt, was Steinböcke in jedem Fall mögen: Klarheit, Rocky Mountains, Schnee, Winter, Diamant, Bergkristall, Eisbär, Wüste, Simone de Beauvoir, Konrad Adenauer, Marlene Dietrich, Kiefer, Einsamkeit, Zahl 10, Spiegel, Weiß, Kaktus

Und er mag auf keinen Fall: Gefühlsduselei, Schneckenhaus, Feuchtigkeit, Spinnen, Launen, Unzuverlässigkeit, Wind.



Der Steinbock als Freund/Freundin

Der Steinbock steht felsenfest zu seinen Freunden, schützt sie, ehrt sie, geht für sie durch dick und dünn und bietet ihnen einen unerschütterlichen Halt. Allerdings stellen sich Glück und Zufriedenheit in der Freundschaft mit einem Steinbock erst allmählich ein, nämlich, wenn man langsam merkt, was für einen Fels in der Brandung des Lebens man an seiner Seite hat. Sie sind nicht die wärmsten und gemütlichsten, aber sie sind die sichersten, zuverlässigsten Menschen, die es gibt.

Können Steinböcke ein Geheimnis für sich bewahren?

Keine Frage, der Steinbock gehört zu den Treuesten des Tierkreises überhaupt. So wie er sich auch sonst an Absprachen und Verpflichtungen hält, gehört er zu den Menschen, die nie etwas ausplaudern würden, was als Geheimnis gedacht ist.



Weibliche Steinböcke auf dem Prüfstand

Die Behauptung, das Gefühlsleben einer Steinbockfrau gleiche einem Eisberg, stammt in den meisten Fällen von Männern, vornehmlich von solchen, deren Versuche, bei ihr zu landen, im Leeren endeten. Übliches Imponiergehabe geben diese Frauen nämlich allemal der Lächerlichkeit preis. In ihrem Innersten wirkt das Archaische eines den Männern überlegenen Wesens, und ihre Leitbilder sind allesamt Frauen, die entweder selbst Geschichte schrieben oder ihren Männern bei der ihrigen genau auf die Finger sahen. Wer diese Größe nicht erkennt und respektiert, erfährt ihre Kälte und Ablehnung. Wer aber vor ihren Augen besteht, darf eintreten in ihren Traum aus Tausendundeiner Nacht. Denn hinter ihrem bedachten Äußeren verbirgt sich ein Serail grenzenloser Liebe und Lust; ihr kühles Flair erweist sich als absoluter Kontrapunkt ihrer leidenschaftlichen inneren Glut. Diese Frau hat es einfach in sich. Wer lieber auf Schein als auf Sein steht, ist bei ihr falsch. Große, verträumte Augen bekommt sie beim Thema Treue. Wäre „er“ doch nur ein Super-Daddy“, der durch dick und dünn mit ihr ginge und bedenkenlos zu ihr stünde! Er müsste ihr alles verzeihen, gelegentlich sogar die sinnlichen Eskapaden mit einem anderen Mann. Denn im Unterschied zum Steinbockmann, dem treuesten Partner des gesamten Tierkreises, wird sie vor allem in Liebesdingen auch stark vom Mond und ihrer Venus bestimmt. Sie können ja durchaus in einem „freizügigeren“ Zeichen, beispielsweise Schütze oder Wassermann, stehen und animieren so zu einer etwas lockereren Auffassung von Treue. Gelegentlich folgt sie auch einer doppelten Moral, nimmt sich selbst Seitensprünge heraus, erwartet aber von ihrem Partner, dass er treu wie ein Fels zu ihr steht und auf sie wartet, bis sie genug hat von der Liebe mit dem anderen. Sie ist nicht dafür geboren, im Schatten eines Mannes zu stehen. Eher verhält es sich umgekehrt. Aber einen Schwächling, der sich endlos bevormunden lässt, verachtet sie ebenfalls und beginnt sogar, ihn zu schikanieren, nur damit er sich auf seine Hinterbeine stellt. Bleibt er ohne Rückgrat, lässt sie ihn im Stich. Und Trennungen vollzieht sie wie alles andere: schnell und konsequent. Wen es trifft, der empfindet sie als hart und gnadenlos. Sie aber ist sich sicher, dass ein harter Abschied letztlich leichter fällt.

Männliche Steinböcke auf dem Prüfstand

Einen Steinbockmann muss man sich beizeiten etwas erziehen. Nicht, was die großen und wichtigen Dinge einer Liebe oder Ehe betreffen, da ist er ganz große Klasse. Er hat alles, wovon ein Mädchen träumt: Zuallererst ist er comme il faut, also wie es sich’s gehört. Er wird nie etwas tun oder verlangen, was seiner Partnerin die Schamröte ins Gesicht steigen lässt. Diese wird aber auch nie dergestalt überrascht, dass er vielleicht einen Liebesbrief einer anderen Frau in der Aktentasche des Steinbocks entdeckt. Ist das nicht wahnsinnig beruhigend? Er ist ein Gentleman, der seine Frau immer spüren lässt, dass sie etwas Besonderes ist, sein Herzblatt, sein Trost, seine Sonne, sein Abendstern. Die Dame seines Herzens kann Falten und graue Haare haben, er wird in ihr immer das Mädchen sehen, das er vom ersten Augenblick an geliebt hat. Wenn seine Frau auch nur vor irgend etwas Angst hat, egal, ob vor Haifischen im Urlaub oder vor Einbrechern zu Hause, der Steinbockmann wird sofort alles tun, um sie von ihrer Furcht zu erlösen: Er würde nicht mehr am Meer Urlaub machen, selbst wenn er das Kapitänspatent hätte. Und er wird sein Haus mit den modernsten Sicherheitsvorkehrungen ausrüsten. Außerdem: Es ist seltsam, aber in seiner Nähe verschwinden ohnehin viele Ängste – einfach so. Er wird nie Sex verlangen, wenn sie nicht möchte. Ach, sagen wir es doch ganz einfach, auch wenn es antiquiert und etwas kitschig klingt: Der typische Steinbockmann wird seine Frau auf Händen tragen, ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen und ihr alle Handgriffe abnehmen. Und wo ist der Haken? Ganz einfach, er ist nicht ihr Typ, er ist absolut kein Frauentyp und schon gar kein Frauenheld. Er wird sie nicht auf einem feurigen Pferd entführen, nicht einmal in einem offenen Cabrio. Er wird keine romantischen, schmachtenden Liebesbriefe schreiben, keine Komplimente ins Telefon hauchen, und wenn sie ihn im durchsichtigen Negligé an der Tür empfängt, wird er sie schelten, weil sie für die Jahreszeit zu leicht angezogen ist. Ein Steinbockmann kann so nüchtern und so ernüchternd sein, dass es einem die Sprache verschlägt. Daher muss eine Frau – jetzt knüpfen wir wieder am Anfang an –, die seine sonstigen unbestreitbar großartigen Eigenschaften liebt, ihn von Anfang an erziehen und ihm verdeutlichen, dass sie keine Pantoffeln im Schlafzimmer duldet, seine Brille nicht ausstehen kann (die meisten Steinböcke tragen eine unmögliche Brille), mehr Feuer von ihm erwartet, jeden Morgen einen richtigen Zungenkuss möchte und dazu ein süßes, neues Kompliment hören möchte. Anders gesagt, der Steinbockmann ist, was die Liebe betrifft, ein kleiner Junge, der an die Hand genommen werden möchte und der Liebeskunde bedarf. Man braucht viel Geduld und darf dazwischen nie vergessen: Die großen und wichtigen Dinge stimmen bei einem Steinbockmann.



Der kleine Steinbock

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Herkunftsfamilie eines Steinbocks dazu tendiert, von ihm, dem heranwachsenden Kind, zu erwarten, dass es sehr früh selbstständig ist. Spaßeshalber sage ich manchmal, dass Steinbockkinder schon „sauber“ auf die Welt kommen. Sicher ist, dass dieser Nachwuchs im Regelfall weniger schreit, gesitteter isst, früher sauber wird, laufen lernt und überhaupt alle Anzeichen eines „kleinen Erwachsenen“ aufweist.

Betagte Steinböcke

Eigentlich finden Menschen mit Aszendent Steinbock erst im Alter ihren Frieden. Jetzt können sie sich ihrer eigentlichen Bestimmung widmen, das Licht in ihrem Innen stärken, bis es mit dem kosmischen Licht verschmilzt. Das Alter ist auch deswegen ein Segen, weil ihr Helferplanet, Saturn, als Planet des Alters gilt. Das ist sozusagen die Gnade des Kosmos, sein Geschenk an die Menschen, die sich ihr Lebtag lang Lasten und Probleme aufhalsen und Lust und Vergnügen eher hinten anstellen. Jetzt, im Alter, wird alles leicht. Die Unbeschwertheit vermischt sich mit Weisheit und schenkt glückliche Jahre. Wenn einmal der Tod kommt, kann man leichten Fußes hinübergehen in die andere Welt.



Steinbock
22. Dez - 20. Jan




Die Fakten


Element: Erde

als Urstoff allen Lebens. Struktur, Festigkeit, Dauer


Symbolik

Steinbock als Wesen der Bergwelt, genügsam, ausdauernd


Qualität: Kardinal

Drängend, dynamisch, durchsetzend, expansiv


Zeitqualität

Winter als Zeitabschnitt der Härte und Überlebensschulung


Polung: Minus

weiblich, Yin, konzentrierend, bewahrend, formierend


Herrscherplanet: Saturn

als Vertreter der Wahrheit und Wirklichkeit






Stärken


Sachlich, objektiv, gerecht, methodisch, zäh




Magische Helfer


Farbe: Weiß    Stein: Schwarzer Edelonyx
Baum: Eiche    Tier: Eisbär
Duft: Lorbeer





Persönlichkeit


Durchsetzungskraft
Besitzstreben
Kontakt
Familie
Genuss
Pflicht
Liebe
Bindung
Ideale
Ehrgeiz
Originalität
Transzendenz
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