{"title":"XVIII Der Mond","text_intro":"Ich suche Gewissheit.
Ich habe Gedanken, Ahnungen, Visionen. Alles ist wirklich und unwirklich zugleich, verf\u00e4ngt sich im Netz meines Intellekts und gleitet immer wieder in unbekanntes Dunkel. Gef\u00fchle verdichten sich und vergehen. Ich irre wie im Nebel. F\u00fcr einen Moment erkenne ich ganz klar, aber der n\u00e4chste Gedanke verliert sich bereits wieder im Unbestimmten. Es ist, als w\u00e4re ich dazu bestimmt, mich im Unbekannten zu bewegen, als w\u00e4re das Leben immer nur ein Traum.
","text_meaning":"Im Licht des Mondes erh\u00e4lt der Mensch seine tiefsten Eingebungen. Aus seinem Urbewusstsein kommen ahnungsvolle Tr\u00e4ume und Visionen. Aber genau wie der Mond das Licht der Sonne nur widerspiegelt, so wachsen in seinem Schein T\u00e4uschungen, Illusionen und der Wahn. Der Mond beleuchtet die Nacht. Er beschenkt den Dichter und lockt dunkle Kreaturen an. Er macht hellsichtig und s\u00fcchtig, inspiriert und verf\u00fchrt.
Die Hohepriesterin der Tarot-Karte II kann sich auf ihre innere Stimme verlassen. Sie kennt keinen Zweifel. Sie empf\u00e4ngt die positiven Schwingungen des Mondes. Aber der Mond hat auch eine andere Seite. Er gebiert den Wahn und die T\u00e4uschung. Er zieht das Dunkle und das Unheilvolle an. Deswegen braucht der Mensch, der sich dem Mond ergibt, die beiden T\u00fcrme der Wahrheit und Klarheit. An ihnen muss alles vorbei, was der Mond anlockt. Von dort aus kann der Mensch entscheiden, was wahr und was Wahn ist, was wirkliche Erfahrungen und was nur Schatten der Einbildung sind.
Der Mond ist daher auch ein Sinnbild f\u00fcr die Leichtgl\u00e4ubigkeit des Menschen. Wie der Krebs und der Hund von seinem silbernen Licht magnetisch angezogen werden, sucht auch die animalische Seele des Menschen nach einem Halt und folgt nur zu leicht jedem Schein.
Letztendlich spiegelt die Karte des Mondes die Situation des Menschen wider: Er pendelt zwischen Angst und Hoffnung hin und her und hat immer nur den Schein, ein Abbild der Wirklichkeit, vor Augen. Denn vor dem tiefsten Erkennen liegt der Schleier der Nacht.
So verweist uns die Karte des Mondes auf eine Phase des \u00dcbergangs, des Zweifels und gro\u00dfer Inspiration. Und sie birgt den Wunsch nach der Gnade, als Mensch nicht nur seinen Instinkten zu erliegen und nur geblendet zu sein.
","text_statement":"Die Intuition, Vorsicht
Der Zweifel, die Unentschiedenheit,
Verf\u00fchrung, Einbildung, Blendung
Du sch\u00f6pfst aus deinem Innersten
Achte darauf, dass du die Wirklichkeit nicht verlierst
\u00dcberlasse dich deinen Ahnungen, aber treffe keine Entscheidung
\u2003
","image":"xviii_der_mond1_large.gif","link":"18-der-truempfe","yesno":"1","intro":"Ich suche Gewissheit.
Ich habe Gedanken, Ahnungen, Visionen. Alles ist wirklich und unwirklich zugleich, verf\u00e4ngt sich im Netz meines Intellekts und gleitet immer wieder in unbekanntes Dunkel. Gef\u00fchle verdichten sich und vergehen. Ich irre wie im Nebel. F\u00fcr einen Moment erkenne ich ganz klar, aber der n\u00e4chste Gedanke verliert sich bereits wieder im Unbestimmten. Es ist, als w\u00e4re ich dazu bestimmt, mich im Unbekannten zu bewegen, als w\u00e4re das Leben immer nur ein Traum.
","meaning":"Im Licht des Mondes erh\u00e4lt der Mensch seine tiefsten Eingebungen. Aus seinem Urbewusstsein kommen ahnungsvolle Tr\u00e4ume und Visionen. Aber genau wie der Mond das Licht der Sonne nur widerspiegelt, so wachsen in seinem Schein T\u00e4uschungen, Illusionen und der Wahn. Der Mond beleuchtet die Nacht. Er beschenkt den Dichter und lockt dunkle Kreaturen an. Er macht hellsichtig und s\u00fcchtig, inspiriert und verf\u00fchrt.
Die Hohepriesterin der Tarot-Karte II kann sich auf ihre innere Stimme verlassen. Sie kennt keinen Zweifel. Sie empf\u00e4ngt die positiven Schwingungen des Mondes. Aber der Mond hat auch eine andere Seite. Er gebiert den Wahn und die T\u00e4uschung. Er zieht das Dunkle und das Unheilvolle an. Deswegen braucht der Mensch, der sich dem Mond ergibt, die beiden T\u00fcrme der Wahrheit und Klarheit. An ihnen muss alles vorbei, was der Mond anlockt. Von dort aus kann der Mensch entscheiden, was wahr und was Wahn ist, was wirkliche Erfahrungen und was nur Schatten der Einbildung sind.
Der Mond ist daher auch ein Sinnbild f\u00fcr die Leichtgl\u00e4ubigkeit des Menschen. Wie der Krebs und der Hund von seinem silbernen Licht magnetisch angezogen werden, sucht auch die animalische Seele des Menschen nach einem Halt und folgt nur zu leicht jedem Schein.
Letztendlich spiegelt die Karte des Mondes die Situation des Menschen wider: Er pendelt zwischen Angst und Hoffnung hin und her und hat immer nur den Schein, ein Abbild der Wirklichkeit, vor Augen. Denn vor dem tiefsten Erkennen liegt der Schleier der Nacht.
So verweist uns die Karte des Mondes auf eine Phase des \u00dcbergangs, des Zweifels und gro\u00dfer Inspiration. Und sie birgt den Wunsch nach der Gnade, als Mensch nicht nur seinen Instinkten zu erliegen und nur geblendet zu sein.
","statement":"Die Intuition, Vorsicht
Der Zweifel, die Unentschiedenheit,
Verf\u00fchrung, Einbildung, Blendung
Du sch\u00f6pfst aus deinem Innersten
Achte darauf, dass du die Wirklichkeit nicht verlierst
\u00dcberlasse dich deinen Ahnungen, aber treffe keine Entscheidung
\u2003
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