{"title":"XXII Der Narr","text_intro":"Ich wei\u00df, dass ich nichts wei\u00df \u2013 aber selbst das vergesse ich immer wieder. Meine Herkunft ist mir so unbekannt wie das, was kommen wird.
Was mich zum Lachen bringt? Alles! Das Licht der Sonne und das Lied des Regens. Im Winter schmelzen die Schneeflocken in meiner warmen Hand.
Vielleicht bin ich trunken und vielleicht ist hier das Ende der Welt.
Ich bin nichts als ein Nichts.
","text_meaning":"Der Narr ist die seltsamste Trumpfkarte im Tarot. Die Tarot-Meister haben die unterschiedlichsten Meinungen \u00fcber ihn. Der eine behauptet, er sei von Anfang an dabei gewesen, ein anderer wei\u00df, dass ihn erst die Zigeuner dazugemischt haben. In vielen \u00e4lteren Tarot-B\u00fcchern ist der Narr die Null, das Menschlein vor seiner Bewusstwerdung, vor seiner Einweihung in die hohe Kunst des Tarots. Und bei genauso vielen neueren B\u00fcchern ist der Narr der eigentlich Weise und Wissende, der \u00fcber die esoterischen Wichtigmacher lauthals lacht. Diese Unklarheit \u00fcber die Herkunft und Bedeutung des Narren entspricht genau seiner Natur. Einen wirklichen Narren kann man nicht festlegen, er ist allemal nur das Spiegelbild der Welt.
Zum einen ist er wirklich eine Null, ein Dummkopf, der den Abgrund nicht sieht und immer wieder in sein Ungl\u00fcck hineinstolpert.
Zum anderen gibt es ihn gar nicht. Als Null existiert er zwischen den Zahlen. Er ist die erf\u00fcllte Leere.
Dann ist er der Narr, der den Abgrund nicht sieht und deswegen auch nicht hineinst\u00fcrzen kann. Alle diejenigen jedoch, die mit erhobenem Zeigefinger den Menschen vor dem Sturz in die Tiefe warnen, purzeln st\u00e4ndig selbst hinunter. Weil der Narr die Gefahr nicht sieht, bleibt er unschuldig, rein und gl\u00fccklich. Er hat einen Schutzengel wie alle Narren und Kinder. Eigentlich gibt es nur zwei Menschen, die wirklich gl\u00fccklich sind: der Weise und der Narr.
Der Narr macht das Leben leicht und ertr\u00e4glich, weil er \u00fcber sich und die ganze Welt lachen kann. Er bringt uns dazu, mit ihm zu lachen, auch \u00fcber ihn zu lachen. Er reitet mit dem Tod und sitzt neben dem Hohepriester. Er ist der Joker, der f\u00fcr alles stehen und der alles durcheinander bringen kann. Er ist wirklich weise, weil er sich selbst nicht wichtig nimmt und niemandem schadet. Er ist der Garant daf\u00fcr, dass das Tarot immer wieder zum heiteren Spiel wird, vielleicht von Zigeunern nur erfunden, um ernsthaften B\u00fcrgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das Tarot ist ein Spiel und zum Schluss zeigt uns allemal der Narr seinen blanken Hintern.
","text_statement":"Der Narr
Humor, Unschuld und Reinheit
Ungebundenheit und Gl\u00fcck
Der lachende Buddha
Das gro\u00dfe kosmische Gel\u00e4chter
","image":"xxii_der_narr1_large.gif","link":"22-der-truempfe","yesno":"1","intro":"Ich wei\u00df, dass ich nichts wei\u00df \u2013 aber selbst das vergesse ich immer wieder. Meine Herkunft ist mir so unbekannt wie das, was kommen wird.
Was mich zum Lachen bringt? Alles! Das Licht der Sonne und das Lied des Regens. Im Winter schmelzen die Schneeflocken in meiner warmen Hand.
Vielleicht bin ich trunken und vielleicht ist hier das Ende der Welt.
Ich bin nichts als ein Nichts.
","meaning":"Der Narr ist die seltsamste Trumpfkarte im Tarot. Die Tarot-Meister haben die unterschiedlichsten Meinungen \u00fcber ihn. Der eine behauptet, er sei von Anfang an dabei gewesen, ein anderer wei\u00df, dass ihn erst die Zigeuner dazugemischt haben. In vielen \u00e4lteren Tarot-B\u00fcchern ist der Narr die Null, das Menschlein vor seiner Bewusstwerdung, vor seiner Einweihung in die hohe Kunst des Tarots. Und bei genauso vielen neueren B\u00fcchern ist der Narr der eigentlich Weise und Wissende, der \u00fcber die esoterischen Wichtigmacher lauthals lacht. Diese Unklarheit \u00fcber die Herkunft und Bedeutung des Narren entspricht genau seiner Natur. Einen wirklichen Narren kann man nicht festlegen, er ist allemal nur das Spiegelbild der Welt.
Zum einen ist er wirklich eine Null, ein Dummkopf, der den Abgrund nicht sieht und immer wieder in sein Ungl\u00fcck hineinstolpert.
Zum anderen gibt es ihn gar nicht. Als Null existiert er zwischen den Zahlen. Er ist die erf\u00fcllte Leere.
Dann ist er der Narr, der den Abgrund nicht sieht und deswegen auch nicht hineinst\u00fcrzen kann. Alle diejenigen jedoch, die mit erhobenem Zeigefinger den Menschen vor dem Sturz in die Tiefe warnen, purzeln st\u00e4ndig selbst hinunter. Weil der Narr die Gefahr nicht sieht, bleibt er unschuldig, rein und gl\u00fccklich. Er hat einen Schutzengel wie alle Narren und Kinder. Eigentlich gibt es nur zwei Menschen, die wirklich gl\u00fccklich sind: der Weise und der Narr.
Der Narr macht das Leben leicht und ertr\u00e4glich, weil er \u00fcber sich und die ganze Welt lachen kann. Er bringt uns dazu, mit ihm zu lachen, auch \u00fcber ihn zu lachen. Er reitet mit dem Tod und sitzt neben dem Hohepriester. Er ist der Joker, der f\u00fcr alles stehen und der alles durcheinander bringen kann. Er ist wirklich weise, weil er sich selbst nicht wichtig nimmt und niemandem schadet. Er ist der Garant daf\u00fcr, dass das Tarot immer wieder zum heiteren Spiel wird, vielleicht von Zigeunern nur erfunden, um ernsthaften B\u00fcrgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das Tarot ist ein Spiel und zum Schluss zeigt uns allemal der Narr seinen blanken Hintern.
","statement":"Der Narr
Humor, Unschuld und Reinheit
Ungebundenheit und Gl\u00fcck
Der lachende Buddha
Das gro\u00dfe kosmische Gel\u00e4chter
"}